Inhalt
Motivation
Nach der erfolgreichen Reise zum Event letztes Jahr (2023 MSR) war mein Plan das mit 1001 Miglia in Italien zu wiederholen. Habe also mit dem gleichen Ansatz geplant und auch ein paar Orte aus meiner War-ich-schon-aber-ohne-Rad Liste eingebaut. Leider aber erstmals bei so einer Reise wollte es nicht so wie der Plan - wenn auch nix kritisches dabei - aber viel Nerv zeugs. So das es letztlich nur bis Mailand ging und die 1001 Runde - aber nicht auch Zurück. Stattdessen Rückfahrt spontan mit Bahn. Was dann überraschend gut klappte - die SBB fährt bis Milano und das half ungemein.
Der Plan sah eigentlich vor weiter nach San Marino, Venedig und über Wien zurück. Nur ab Wien war als Abkürzu-Option die Bahn angedacht.
Route
Wie immer die gefahrene Strecke bei OSM, inkl. Abweichung vom (realisierten) Plan.
Der Weg nach Mailand ist etwas länger als nötig dafür sehr einfach. Sehr ähnlich zu meiner Alpenrundfahrt nur andere Richtung.
Das erlaubt es ganz ungezwungen Basel, Olten und Andermatt von meiner Liste zu streichen. Und eine Alpenquerung via Gotthard ist auch mal was. Durch die vorherige Teilnahme an einem Brevet von München bin ich damit den Sommer gleich beide Gotthard Richtungen gefahren.
Die Tremola als Abfahrt kann ich aber nur abraten (hoch geht’s halbwegs) daher hab ich die neuere Straße genommen.
Schweizer Komplikationen
Um “flach” zum Gotthard zu kommen muss man am Vierwaldstättersee vorbei. Leider geht das net (mehr). Die Klippen sind Steil an allen Ufern der Platz also knapp. Am Westufer gibt es keine Straßen (nur Autobahntunnel) lediglich einen Wanderweg mit langer Treppe ( nicht ganz Critih Ungol aber fast) am Ostufer gibt es die Axenstrasse mit Tunneln und Galerien. Aber das “Veloland Schweiz” hat dies vor ein paar Jahre für Fahrräder gesperrt (es gibt wohl einen Bus Shuttle) daher muss man zunächst kräftig den Hang rauf und dann über üblen Waldweg den gleichen Hang wieder runter. Bizarrer weise war an dem Tag auch für Autos gesperrt vielleicht hätte ich fragen sollen ob Rad dann wieder geht ;)
Das Richtung Andermatt ein Radweg ist wirkt zwar nett aber dieser ist nochmal einiges steiler und verläuft stellenweise auf der Galerie für die Straße. Die Galerie gibt es nicht ohne Grund und es wirkt daher wie Hohn wenn man bei fetter Steigung das Schild “nicht stehen bleiben” sieht.
Entspannt war dagegen das Stück nach Andermatt (abseits der letzten Pflasterstücken) weil für den “richtigen” Verkehr ja Tunnel ist es einigermaßen angenehm.
Die Probleme
Schon der Start war später als üblich da erst noch was für Arbeit. So ging es am 1. Tag nur unüblichen wenig voran auch weil gegen Ende des Tages wenig Zeltplatz Option - Regionstypisch wird früh zugesperrt.
Und dann ging mir langsam doch auf das ich die Schweden Geschwindigkeit mit langen einsamen Straße halt net übertragen kann auf jede menge Nebenstraße in eng besiedelten Gegenden.
Klar auch 1x Alpen aber verteilt auf die ganze Strecke gar net so viel Höhenmeter.
UND dann kamen die Defekte
- Ladekabel (noch ok, Reserve dabei)
- Pumpe defekt (undicht am Manometer)
- Zeltstange gebrochen (Notfallhülse verwendet)
- Mein Plan für rausgesucht Radläden bzgl. neuer Sitzcreme ging nicht auf
- Lagerspiel in Rad Vorne und Hinten nach ca. der Hälfte von 1001 Ob jetzt einfach dran oder ob legendäre Italienische Schlaglöcher + Gepäck k.a.
- Gepäcktasche Riemen halb abgerissen (aber vermutlich ok)
- Körperlich: Stärke Problem am Hintern als sonst diese Jahr und auch Scheuerstellen anderswo Dann einfach keine Lust auf min. zwei weitere Tag schwüle Hitze in der Po Ebene! Rein Technisch wäre es aber noch möglich gewesen.
Immerhin trotz kaputter Pumpe keine Reifenpanne.
Pumpenodyssee
Wegen Tubeless prüfe ich regelmäßig den Luftdruck so ist es mir aufgefallen.
Rückwirkend hätte ich noch in Basel direkt zum nächsten Radladen gehen sollen. Aber ich hatte ja
welche sowieso an die Strecke gepackt für Sitzcreme (Extreme Notfall-Luft hätte ich noch drauf
bekommen).
Auch den Feiertag in Schweiz&Italien hatte ich beim Plan im Blick. Aber ich war halt zu langsam - so
habe ich den geplanten Shop um ~30km verpasst. Nach insgesamt 3 Ersatz-Shops habe ich in Ariolo und
Baisca gesucht. Der erste war nicht zu finden, der zweite hatte einfach zu (etwa halbe Stunde vor
angegebener Öffnungszeit) und der 3te hat ein Urlaubsschild.
Der geplante in Lugano war dam am Feiertag (ASOS Flagship Store) konnte gewünschte Creme wunderbar
sehen aber halt zu.
Am Freitag nach dem Feiertag (1001 Start) dann In Parabiago noch 3 angefahren einer wieder einfach
zu die anderem 2 mit Urlaubs-Schild.
Während 1001 in La Spezia dann einen Laden direkt an der Strecke - und Offen! Also rein gab nur eine
zu Auswahl ich war mir unsicher sah falsch aus. Zeige es dem Verkäufer “Road-Bike” (und er konnte
Englisch) er hat die Dichtung gedreht dann sah’s sinnig raus. Aber blöderweise hab ich net gleich
probiert. Jetzt war ja noch frisch von Standpumpe irgendwo. Erst später dann Bemerkt das Pumpe auch
so nur Dunlop konnte argh!
Nachdem ich eh schon für Zug entschieden hatte bin ich auch noch bei dem rausgesuchten in Mailand vorbeigefahren und natürlich auch Urlaub.
Also 8 von 9 zu und der letzte falsch beraten. La Dolce Vita!
Der Fehler ?
Habe auf der Elbebrücke (am Tag 1) bei Dessau einen Münze (Zloty?) gefunden ihn aber net eingepackt - nur aufs Geländer gelegt.
1001
Diesmal ohne Schummel-Paket an mich selbst. Habe schonmal in Italien Postkarten verschickt, das war
schon ein Akt. Wie soll das erstmit Paketempfang laufen! Vielleicht wenn man Italienisch kann. Es
gab auch keine Gepäckaufbewahrung durch die Orga (indirekt wohl schon im empfohlen Hotel wie ich
später erfahren habe; aber das war eh ausgebucht). Deshalb habe ich die Dropbags zweckentfremdet
und möglichst viel dort reingestopft. Reichte aber nicht und die Gepäcktaschen allein sind schon
reichlich schwerer als Rennradübliches zeug. Dafür aber auch vollwertiger Isomatte uns Schlafsack
dabei (auch wenn der völlig überflüssig bei der Temperatur).
Also mit viel mehr Gewicht als alle andere auf eine Strecke mit vielen Höhenmetern und miserablen
Straßen. Im Grund sind es gar nicht viel mehr als die durchschnittlichen 1000m je 100km das Problem
darin das sie ungleich verteilt sind durch ca 450km sehr flach in der Po-Ebene.
Irgendwie wollte es einfach net so schwül und trotz viel Schlaf war ich fertig. Die Sitzcreme floss ganz schnell durch den Hosenboden weil Klatschnass auch bei Nacht. Also einiges an Sitzbeschwerden. Die Orga war, naja. Habe viele Beschwerden gehört zum Thema Hygiene (keine Seife!). Und dann Schlaglöcher über Schlaglöcher (dafür kann die Orga nix die Straßen sind halt so). Denke nicht das ich das ein 3tes mal will da werden die Straßen ja noch schlechter sein.
Zeit: 118h (kurz unter 5 Tage) Schnitt von 21,8 km/h (ohne Pausen) d.h. 44h Pause! ~35.000 kcal +
Grundumsatz.
Offizielles Zeitlimit: 134h (5,6 Tage); es gibt auch eine Mindestzeit: 72h!
Statistik
Min/Max Werte für alle normalen Reisetage. Also ohne 1001
bester | schlechtester | |
Distanz | 249 km | 104 km (letzter) |
---|---|---|
Fahrzeit | 11:41 h | 5:11 h |
Durchschnittsgeschwindigkeit | 24,5 km/h | 20,1 km/h |
Höhenmeter | 2840 m | 933 m |
Kosten
- 2x Hotel: 185 €
- 5x Camping-Platz: von 14€ bis CHF 32
- 4x Turnhalle vom Event
- Summe: 300 €
- Essen: 157 €
- Verschleiß: 730 € (Schätzung mit 0,25€/km)
Gepäckliste
Siehe letztes Jahr minus warme Klamotten